Unser Literaturquiz

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Düstere Zukunftsvision

Der Roman, nach dem wir heute suchen, ist eines der eindrücklichsten literarischen Plädoyers gegen totalitäre Herrschaft jeglicher Couleur. Mit analytischer Schärfe wird das Schreckensbild eines Überwachungsstaates gezeichnet, das Buch verbindet fantastische mit realistischen Elementen, politische Satire mit einem spannenden Plot. Nach welchem Werk suchen wir? Rätseln Sie mit und gewinnen Sie mit etwas Glück einen unserer Preise. Viel Spass!

Das letzte Kapitel des von uns gesuchten Romans beginnt mit den folgenden Sätzen:

«Die Neusprache war die in Ozeanien eingeführte Amtssprache und zur Deckung der ideologischen Bedürfnisse des Engsoz erfunden worden. Sie hatte nicht nur den Zweck, ein Ausdrucksmittel für die Weltanschauung und geistige Haltung zu sein, die den Anhängern des Engsoz allein angemessen war, sondern darüber hinaus jede Art anderen Denkens auszuschalten.»

Falls Sie jetzt nicht wissen, nach welchem Buch wir suchen - hier drei Hinweise, die weiterhelfen:

Hinweis 1: Der Autor des von uns gesuchten Werkes hat in seinem Leben viel gesehen und einiges erlebt. Er studierte an der Eliteschule Eton College, war Beamter der britischen Kolonialpolizei in Burma, kämpfte im spanischen Bürgerkrieg und erlebte das Ende des Zweiten Weltkrieges im deutschen Stuttgart. Im selben Jahr, im August 1945 und vier Jahre vor dem von uns gesuchten Roman, erschien das Buch, das ihm zu seinem Durchbruch als Schriftsteller verhelfen sollte und bis heute an Schulen gelesen und interpretiert wird.    

Hinweis 2: In seinen Büchern macht der Autor unseres Romans, der seine Werke zeitlebens unter einem Pseudonym veröffentlichte, aus seiner politischen Haltung keinen Hehl. Sein diesbezügliches Engagement war zentral für den Schriftsteller. So war er Vizepräsident des «Freedom Defence Committee», das sich für Bürgerrechte einsetzte, und er engagierte sich nur einige Monate nach Kriegsende in einem leidenschaftlichen Essay gegen die Idee, die Deutschen mit «ungeheuerlichen Friedensbedingungen» für ihre Verbrechen zu bestrafen. «Rache ist sauer» war seine Überzeugung.

Hinweis 3: Der Inhalt des von uns gesuchten Romans in kurzen Sätzen: Wir befinden uns in London, nach dem Atomkrieg. Aus Grossbritannien ist Ozeanien geworden, das von der autoritären Ingsoc-Partei und ihrem allmächtigen Führer beherrscht wird. Persönliche Gefühle und Gedanken sind untersagt und so begeht Winston Smith, der Held der Geschichte, ein Kapitalverbrechen, als er ein Tagebuch beginnt. Als sich der Protagonist auch noch verliebt, kommt dies einer Verschwörung gegen das System gleich. Winston Smith und seine Freundin werden verhaftet und einer Umerziehung unterzogen. Im berüchtigten Room 101 erfahren beide ihren individuellen Horror und ihre komplette Zerstörung, bevor sie als nun systemkonform wieder entlassen werden.  

Ihre Lösung (Titel des gesuchten Romans) schicken Sie bis 7. Juli 2020, 23.59 Uhr per Mail an: info@aargauer-literaturhaus.ch.

Unter den richtigen Einsendungen verlosen wir eine Tasse des Aargauer Literaturhauses sowie einen Gutschein für einen Eintritt ins Aargauer Literaturhaus im Wert von CHF 15.-.

Die Lösung finden Sie am Mittwoch, 8. Juli 2020 wieder hier. Mit der nächsten Frage geht es nach der Sommerpause im Oktober 2020 wieder weiter.

Und zum Nachspielen finden Sie alle bisherigen Literaturquiz-Fragen hier. Viel Spass!

Die Antwort auf Frage 1 lautet: «Das Blütenstaubzimmer» von Zoé Jenny.
Die Antwort auf Frage 2 lautet: Ingeborg Bachmann.
Die Antwort auf Frage 3 lautet: Fräulein Stark.
Die Antwort auf Frage 4 lautet: «Schöne neue Welt» von Aldous Huxley.
Die Antwort auf Frage 5 lautet: «Die Brüder Löwenherz» von Astrid Lindgren.
Die Antwort auf Frage 6 lautet: «Das Versprechen» von Friedrich Dürrenmatt.
Die Antwort auf Frage 7 lautet: «Das Dekameron» von Giovanni di Boccaccio.
Die Antwort auf Frage 8 lautet: «Das Parfum» von Patrick Süskind.
Die Antwort auf Frage 9 lautet: «American Psycho» von Brett Easton Ellis.
Die Antwort auf Frage 10 lautet: Philip Roth.
Die Antwort auf Frage 11 lautet: «Don Quijote» von Miguel de Cervantes Saavedra.
Die Antwort auf Frage 12 lautet: «Roman eines Schicksallosen» von Imre Kertész.
Die Antwort auf Frage 13 lautet: Virginia Woolf.
Die Antwort auf Frage 14 lautet: «Mars» von Fritz Zorn.
Die Antwort auf Frage 15 lautet: «Die Räuber» von Friedrich Schiller.
Die Antwort auf Frage 16 lautet: «Das grosse Heft» von Ágota Kristóf.
Die Antwort auf Frage 17 lautet: Alice Munro.
Die Antwort auf Frage 18 lautet: «Das Buch der Unruhe des Hilfsbuchhalters Bernardo Soares» von Fernando Pessoa.
Die Antwort auf Frage 19 lautet: Michael Ende.
Die Antwort auf Frage 20 lautet: «Fräulein Smillas Gespür für Schnee» von Peter Høeg.
Die Antwort auf Frage 21 lautet: Erich Kästner.
Die Antwort auf Frage 22 lautet: «Am Hang» von Markus Werner.
Die Antwort auf Frage 23 lautet: Effi Briest.
Die Antwort auf Frage 24 lautet: «Die Wand» von Marlen Haushofer.
Die Antwort auf Frage 25 lautet: «Sansibar oder der letzte Grund» von Alfred Andersch.
Die Antwort auf Frage 26 lautet: Sibylle Berg.
Die Antwort auf Frage 27 lautet: «Dubliner» von James Joyce.
Die Antwort auf Frage 28 lautet: «Bonjour tristesse» von Françoise Sagan.

“A book a day keeps the shrink away…”

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