Dorothee Elmigers TAGEBUCH (19. März-20. April)
Das Aargauer Literaturhaus im Netz
Dorothee Elmiger und Peter Stamm schreiben für Sie/euch und uns ein Tagebuch - lesen Sie hier auf unserer Website stets den neuen Tagestext.
Hier der letzte Tagebuch-Eintrag von Dorothee Elmiger, vom 20. April:
Kürzlich ganz in der Nähe durch ein Tor gegangen, eher zufällig und eigentlich planlos, und zu jener von Mauern eingefassten, weitläufigen Wiese gelangt, über die ich auch früher schon manchmal gegangen bin.
Es war Abendzeit, einer dieser ganz warmen Tage der letzten Woche ging gerade zu Ende, und ich war in ein Gespräch vertieft mit N., als ich den Blick hob und sah, dass sich auf dieser in der Regel verlassenen Wiese, die gerade ein letztes, ganz oberflächliches, aber denkbar goldenes Licht berührte, nun zahllose Leute niedergelassen hatten, zu zweit oder zu dritt hatten sie sich im hohen Gras und unter den majestätischen Bäumen verteilt und schienen sich sehr leise zu unterhalten, denn ein Geräusch war nicht zu hören, und dieses bukolische Bild, diese stille Versammlung fällt mir seither manchmal scheinbar ganz grundlos wieder ein, wenn die Rede von der Zukunft ist, über die A. (wie ich auf einem Zettel notierte) vor zwei oder drei Wochen am Telefon sagte, sie müsse nun erst einmal darüber nachdenken, was die Dinge seien, von denen sie hoffe, dass sie bleiben oder wiederkommen oder dann, in dieser Zukunft, endlich der Fall sein werden.
Hier das ganze Tagebuch von Dorothee Elmiger (19. März bis 20. April)
#stayathome #literaturstream #aargauerliteraturhausimnetz